Zwischen Bluff und Value Bet: Der Semi-Bluff
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Am Pokertisch gibt es in den meisten Fällen eigentlich drei Situationen: Entweder man geht davon aus, dass man vorne liegt und bettet für Value. Oder man ist sich relativ sicher, dass man hinten liegt, gibt die Hand aber noch nicht auf und versucht einen Bluff. Die dritte Variante lautet: Man spielt einen Semibluff. Poker.de stellt das Thema „Semibluff“ vor und erklärt, warum diese Spielweise eine so starke aber auch komplexe Waffe im Poker ist.
Definition Semibluff
Bei einem Semibluff weiß der Spieler, dass er hinten liegt. Doch er hat noch Outs, mit denen er die beste Hand bekommen könnte. Der Semibluff gehört somit zu den Bets wie auch Value Bet oder Bluff Bet. Ein Semibluff ist also eine Bet mit einer relativ schwachen Hand, die sich bei noch ausstehenden Karten jedoch zur besten Hand entwickeln könnte.
Beispiel für einen klassischen Semibluff
Wenn man mit einem starken Blatt den Flop verfehlt hat aber beispielsweise einen Flush Draw oder einen Straight Draw hat, dann sollte man diese Hand repräsentieren. Man sollte die Hand so spielen, als hätte man bereits das stärkste Blatt, obwohl man noch eine Karte dafür benötigt. Mit dieser Spielweise gehen andere Spieler eventuell aus der Hand heraus und man stiehlt den Pot, bevor es zum Showdown kommt.
Ein klassischer Semibluff wäre beispielsweise, wenn man mit Ad-Ks auf folgenden Flop bietet: 5d-Qd-6d. Um hier den bereits vollständigen Flush zu repräsentieren, sollte man z.B. ¾ des Pots bieten.
Ähnlich eignet sich ein Semibluff bei sogenannten „Scare Flops“, wo beispielsweise 8-J-J liegen. Hält man selbst beispielsweise ein 10er Paar, bietet dieser Flop jedoch eine gute Semibluff-Chance. Bietet man hier erneut relativ hoch, dann in erster Linie natürlich wegen des Doppelpaares, welches man hält. Aber durch die hohe Wette repräsentiert man zugleich den dritten Buben. Bei diesem Semibluff besteht natürlich die Gefahr, dass jemand wirklich den dritten Buben hat. In dem Fall würde er wohl raisen und dann sollte man eher folden. Auf lange Sicht gesehen kann aber auch dieser Semibluff sehr erfolgreich sein.
Wann macht ein Semibluff Sinn?
Die wichtigste Voraussetzung für einen Semibluff ist die Tatsache, dass noch Karten gedealt werden. Da die Wahrscheinlichkeit seine Outs zu treffen ja im Verlaufe der Streets abnimmt, ist ein Semibluff am Flop meist profitabler als am Turn. Am River ist dementsprechend gar kein Semibluff mehr möglich, da man seine Hand nicht mehr verbessern kann.
Ein Semibluff macht auch nur dann Sinn, wenn die Chance besteht, dass der Gegner seine Hand auch aufgeben kann. Wenn man davon ausgeht, dass der Gegner seine Hand unter keinen Umständen aufgeben wird, macht ein Semibluff keinen Sinn.
Semibluffs können in Position und out of Position gespielt werden. In Position besteht die Möglichkeit, dass man sich selbst eine Freecard nehmen kann. Out of Position werden Semibluffs allerdings öfters gespielt. Man kann auch mehr Hände als nur Flushdraws und Open-Ended Straightdraws als Semibluff spielen. Das Spielen von Drawing Hands out of Position ist wesentlich unprofitabler als in Position, da man bei Drawing Hands grundsätzlich Semibluffs mit einstreuen muss.
Mit Hilfe eines Semibluffs hat man viel mehr Möglichkeiten, den Pot zu gewinnen, als wenn man nur passiv check/call spielen würde. Man muss natürlich immer die Stärke seiner eigenen Hand, den Gegner und die aktuelle Street miteinbeziehen.
Welche Ziele hat ein Semibluff?
Foldequity
In erster Linie lautet das Ziel eines Semibluffs Foldequity. Wenn man bettet und der Gegner foldet, so foldet er auch oft die beste Hand. Damit würde der Gegner einen großen Fehler machen und man gewinnt sofort ohne aktuellen Showdown Value mit einer sehr schwachen Hand den Pot.
Hand verbessern
Das zweite Hauptziel neben der Foldequity ist natürlich die Möglichkeit, die Hand zur besten am Tisch werden zu lassen. Trifft man auf den folgenden Streets, hat man bereits einen großen Pot und kann dem Gegner eventuell seinen gesamten Stack abnehmen.
Freecards
Wer sich In Position befindet, hat auch die Möglichkeit, sich durch Semibluffs selbst Freecards zu erspielen. Dies ist wichtig, wenn man genügend Outs hat, aber eine 2nd Barrel am Turn nicht erfolgreich genug sein könnte. Im Umkehrschluss kann ein Spieler mit einem Semibluff auch seine eigenen Karten beschützen und dafür sorgen, dass der Gegner keine Freecards mehr bekommt.
Deception
Als Deception wird in der Pokerwelt die bewusste Vortäuschung einer Spielweise bezeichnet. Mit Semibluffs kann die Deception verbessert und unleserlich werden. Man bettet nicht nur starke Hände, sondern auch mittelstarke. Der Gegner wird zu Fehlern verleitet. Die aktuelle Hand kann vom Gegnern nur noch sehr schwer bestimmt werden.
Pot gewinnen
Durch Semibluffs erreicht man einen höheren Anteil an gewonnenen Pots, die einem im Normalfall nicht zugestanden hätten. Durch den Druck, den man ausübt, werden viele Spieler dazu tendieren, die beste Hand zu folden. Die Potequity, welche der Gegner durch einen Fold aufgibt, ist sehr oft ein erheblicher Anteil, da in seiner Handrange sehr oft Hände enthalten sind, die einen Draw noch schlagen.
Balancing der Handrange
Durch das Einstreuen von Semibluffs mit Draws erreicht man eine Art Polarisation der Handrange und erlangt einen gewissen Überraschungseffekt, der sehr wichtig sein kann. Durch Semibluffs gelingt es, besonders postflop, die Handrange oftmals so weit zu vergrößern, dass der Gegner dazu gezwungen ist, die legitimen Valueraises öfter auszuzahlen oder zu oft auf Bets zu folden. Man erlangt daher nicht nur einen direkten Value bei einem Semibluff, sondern beeinflusst den Gewinn seiner sehr starken Hände.
Was gibt es für Semibluffs?
All-in Semibluff
Hier spielt man ein direktes All-in und versucht die Aktion auf späteren Straßen einzuschränken. Diese Form des Semibluffs kann sowohl preflop mit 4-Bet-Pushes durchgeführt werden als auch im Spiel mit starken Draws am Flop. Mit einem direkten All-in maximiert man die Equity seiner eigenen Drawing Hand maximal. Zudem kann man Karten aus dem Weg gehen, welche die Action töten könnten. Spielt man einen Flushdraw beispielsweise am Flop passiv und wird dann urplötzlich bei der dritten Flushkarte aktiv, so wird sich der Gegner womöglich von seiner guten Made Hand verabschieden, da er einen auf einen Made Flush setzt.
Non All-in Semibluff
Hier muss man nicht seinen gesamten Stack aufs Spiel setzen. Normalerweise benötigt man mit erhöhter Betsize auch eine höhere Foldequity, um die Profitabilität des Semibluffs zu gewährleisten. Oft kann man aber auch keinen allzu großen Sprung in der erzeugten Foldequity erkennen. Dann reicht eine kleinere Betsize am Flop völlig aus. Diese erzeugt teilweise sogar mehr Foldequity, als ein direkter Push. Mit einem Non All-in Semibluff kann man zudem mehr Informationen über die gegnerische Handstärke sammeln. Somit kann man auch später bessere Entscheidungen treffen und muss nicht als Underdog frühzeitig den gesamten Stack in die Mitte schieben.
Wer nicht direkt All-in geht, kann auch seine Valuehands durch Semibluffs balancen und das weiteres Postflop Spiel fördern. Zudem macht es Sinn, seine eigene Hand durch einen direkten Push nicht sofort zu offenbaren. Nachteil ist, dass man durch plötzliche Moves des Gegners dann zu schwierigeren Entscheidungen in recht großen Pots gezwungen wird.
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