Stu Ungar: Der beste Poker Spieler aller Zeiten
Stu Ungar wurde am 8. September 1953 als Stuart Errol Ungar in New York City in den USA geboren. Als Gin Rummy Spieler stieg er bereits früh ins Kartenspiel ein erlangte den Spitznamen "The Kid." In Las Vegas erzielte er schnell Erfolge beim Poker und schwang sich zu einem Texas Hold'em Profi von Weltklasse auf.
Noch heute gilt Stu Ungar als bester Poker Profi überhaupt, der als einer von ganz wenigen Spielern drei WSOP Main Event Titel vorweisen kann, zwei davon in Folge. In seiner zweiten Lebenshälfte hatte Stu Ungar mit Drogenproblemen und Heroinabhängigkeit zu kämpfen. Trotzdem holte er sich 1997 sein fünftes WSOP Bracelet. Er verspielte sein gesamtes Preisgeld mit Sportwetten.
Stu Ungar starb am 20. November 1998 in Las Vegas an Herzversagen. Die Legende seines Poker Talents lebt bis heute weiter. Im Jahr 2001 wurde Stu Ungar posthum in die Poker Hall of Fame aufgenommen. Der Film „High Roller: The Stu Ungar Story“ setzte ihm im Jahr 2003 ein Denkmal.
Land | Profi seit | Bevorzugte Spiele | Bracelets | Höchster Gewinn | Gesamtgewinne | All Time Money List (2024) | Global Poker Index (2024) |
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USA | 1977 | No Limit Hold'em, Gin Rummy, Blackjack | 5 | $1,000,000 | $3,677,961 | 330 | - |
Heimatstadt: | New York City USA | |
Interessante Fakten: | Stu Ungar besaß angeblich einen Genie-IQ und ein fotografisches Gedächtnis. Er wird als der beste Texas Hold'em und Gin Rummy Spieler aller Zeiten angesehen. Als einer von insgesamt vier Spielern konnte er mehrmals in Folge WSOP Main Event Titel erringen. Spitznamen: Stuey, The Kid, The Comeback Kid | |
Schlüsselmomente beim Poker: | Stu Ungar gewann die WSOP Championships 1980 und 1981 sowie 1997. Zusammen mit Johnny Moss ist er bislang der einzige Spieler mit drei WSOP Main Event Titeln. | |
Anzahl der WSOP-Bracelets: | 5 | |
WPT / EPT Gewinne: | - / - | |
Gewinne bei Turnieren insgesamt: | $3,677,961 |
Der Aufstieg von “The Kid“ Stu Ungar
Stu Ungars Vater war ein Buchmacher, Kredithai und Betreiber einer Bar für Spieler, sodass Stu schon als Kind mit dem Zocken in Berührung kam. Trotz Begabung brach er die Schule in der zehnten Klasse ab und schlug sich in der New Yorker Szene bis zu seinem 18. Geburtstag durch. Bereits im Alter von zehn Jahren gewann Stu sein erstes Gin Rummy Turnier und konnte mit dem Spiel die Familie unterstützen. 1976 galt er als einer der besten Spieler in New York.
Die Suche nach neuen Gegnern verschlug ihn nach Miami und schließlich nach Las Vegas. Seine Gin Rummy Begabung führte dazu, dass er von Turnieren ausgeschlossen wurde, sodass er zu Poker wechselte. Kurze Zeit später schlug er den Profi Bill Baxter. 1980 Stieg er bei der WSOP ein und besiegte beim Main Event Poker Legende Doyle Brunson. Er ging als bis dahin jüngster Champion in die Geschichte des Turniers. Alter und jugendliches Aussehen brachten ihm den Spitznamen "The Kid" ein. Im Folgejahr 1981 verteidigte Stu Ungar seinen Titel erfolgreich gegen Perry Green.
Karriere und Erfolge
Weitere Bracelets holte sich Stu Ungar 1981 beim Deuce to Seven Draw Event gegen den World Champion Bobby Baldwin im Heads-Up. 1983 folgte das vierte Bracelet bei der World Series of Poker, wo er sich beim Seven Card Stud Event gegen Dewey Tomko durchsetzte. Das fünfte Bracelet ließ bis 1997 auf sich warten, als er mit dem dritten WSOP Main Event Titel einen neuen Rekord aufstellte.
Während der Dauer seines kurzen Lebens häufte Stu Ungar Gesamtgewinne von $3,677,961 an, wobei sein bester Live Cash Gewinn von $1,000,000 das WSOP Main Event im Jahr 1997 war. Zwischenzeitlich lag Stu Ungar auf Platz 1 der All Time Money List. Ungar gewann das Main Event beim Super Bowl of Poker 1984, 1988 und 1989. Seine Teilnahme am Main Event im Jahr 1980 war das erste Mal überhaupt, dass er Texas Hold'em bei einem Turnier spielte. Der nicht mehr existierende Super Bowl of Poker galt damals als das zweitwichtigste Poker Turnier der Welt.
Die Spielweise von Stu Ungar lässt sich als überaus aggressiv beschreiben. Der Profi verstand es, seine Bluffs genau im richtigen Moment einzusetzen. Bei der World Series of Poker 1997 hatten sein Gegner das Gefühl, Stu hätte die Fähigkeit, ihre Hole Karten zu sehen. Gleichzeitig spielte er mit Arroganz und Überzeugung sowie Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten. Er weigerte sich, eine Schwäche vorzutäuschen, um seinen Gegner so mehr Geld zu entlocken. Stattdessen schlug er sie so schnell und direkt wie möglich.
Blackjack, Drogen und Comeback
Sein hoher IQ und sein Erinnerungsvermögen gaben Stu Ungar die Fähigkeit, beim Blackjack Karten zu zählen, weshalb ihn viele Casinos sperrten. Im Jahr 1997 schloss der Casino Besitzer Bob Stupak eine Wette um $100.000 mit ihm ab: Stu Ungar sollte die Karten von sechs Kartenspielen zählen und die letzte Karte vorhersagen – und gewann.
Der Tod seiner Mutter, eine Scheidung sowie der Selbstmord seines Adoptivsohnes setzten Ungar zu und ließen seine Drogenprobleme eskalieren. Bei der World Series of Poker 1990 wurde er mit einer Überdosis in seinem Hotelzimmer aufgefunden und setzte dennoch das Turnier fort.
Im Jahr 1997 lieh ihm der befreundete Profi Bill Baxter das WSOP Startgeld. Vor Erschöpfung schlief er am ersten Tag fast am Spieltisch ein. Er widmete das Turnier aber seiner Tochter und häufte einen Chip Lead an, mit dem er am Finaltisch Platz nahm. Er holte den Titel und teilte das Preisgeld von einer Million Dollar mit Baxter. Aufgrund der Tatsache, dass seit seinem letzten Main Event Titel sechzehn Jahre vergangen waren und seine Drogenprobleme ihn nicht gerade zum Favoriten gemacht hatten, erhielt er den Spitznamen "The Comeback Kid."